Tag 13:

Nachtleben von Rethymnon

Samstag, 13.10.2001

flagge.gif
zurück zur Übersicht

Zunächst ist es ein wenig frischer als sonst, 24 Grad, geschätzte Windstärke 4-5, mag übertrieben sein, macht ja nix. Shopping an der Uferpromenade. Wir kehren nochmals zum Hotel zurück: Photo und wärmere Kleidung wird benötigt. Zurück an der Uferpromenade werden Bilder gemacht von frustrierten und schon vormittags Bier trinkenden Touristen, und von im Meer schwimmenden Strandliegen. Scheiß Wetter! Die Brillen werden andauernd vom Meersalz total eingesaut. Es folgt eine Hardcore-Kaffeepause in Eiseswind unterhalb der Fortezza. Erfolgreich werden Souvenirs erworben: Der Diskus von Phaistos, eine Ikone, Raki und ein Aschenbecher.

Auf dem Rückweg an der Strandpromenade entlang fängt es an zu REGNEN! Touristen rennen - vermutlich zum "Menu for two". Ladenbesitzer räumen eilig irgendwelche Ständer rein. Wir gehen in einen Supermarkt, um noch Olivenöl zu kaufen. Als wir wieder raus kommen, ist der Regen schon vorbei.

Zurück zur Siesta, um uns auf den Abend vorzubereiten.

Das nun wirklich unwesentlich verspätete Erscheinen am Abendbüfett, wo wir die Magic Show eines drittklassigen Provinzzauberers - Lockenhaar und Riesenbrille - verpassen, führt zu multiplen Problemen: Die Menüauswahl erfolgt ohne vorherige Einsichtnahme nicht zu vollster Zufriedenheit. Außerdem teilen wir den Sechsertisch mit zwei älteren Damen, die aber nur heiße Luft von sich geben und mit uns nicht kommunizieren. Zum ersten Mal bestellen wir anstatt Wein Mythos-Bier zum Essen. Wir gehen recht schnell, um den mittlerweile überwiegend deutschen Touristen zu entgehen. Der erste Elan ist durch das Essen allerdings ein wenig gedämpft.

Heute wollen wir mal den Bus nehmen. Nach wenigen Minuten erscheint einer, der nimmt uns aber ohne Tickets leider nicht mit. Wir besorgen also Tickets im Nahe gelegenen Kafenion. Der nächste Bus kommt, als wir gerade auf dem Weg zurück zur Haltestelle sind. Dank Murphy erwischen wir ihn natürlich nicht. Dafür werden wir Zeugen eines jugendlichen Streits vor einem Internet-Café, in dessen Rahmen die weibliche Komponente mehrfach fast überfahren wird und aufgestellte Schilder umstößt. Weil der Bustakt paßt, steigen wir dann nach 20 Minuten ein. Der Fahrer will uns im Zentrum los werden, wir fahren aber bis zur Endstation mit einer anderen Touristin, die bisher vorher ausgestiegen wäre, denn sie wollte zum Hafen. Wir schicken sie durch geschicktes Verwechseln von links und rechts nach Iraklion. Oder zumindest alleine nachts im Dunkeln um die Fortezza. Wir sehen sie niemals wieder.

Nun aber endlich ins Nachtleben!
Durch völlig dunkle Straßen erreichen wir den Platia Politechniu. Die Marco Polo IN-Kneipe liegt genau neben der Polizeistation. Vielleicht ist sie deswegen leer. Wir schlagen uns weiter Richtung Hafen durch. Noch außerhalb des touristischen Zentrums lassen wir uns im "Blue Cafe" nieder. Es sind zumindest keine weiteren Touristen anwesend. Wir trinken Bier und Frappe. Draußen frieren wir ein wenig und begeben uns recht schnell weiter in Richtung Zentrum. Wir folgen irgendwelchen Griechen durch geheime dunkle Gassen und landen oberhalb des Hafens, wo sich die Dorfjugend trifft. Die Kneipen dort sind entweder total leer oder brechend voll. Am Rande der Szene finden wir im "Caji" noch einen Platz an der Bar. Wieder ein Bier. Wir können erstmals zusehen, wie Frappe gemacht wird, sind aber danach auch nicht schlauer. Es zieht und so ziehen wir weiter. Wir landen beim Arimondi-Brunnen - überall Touristen. Nach einem kurzen Moment des Innehaltens entschließen wir uns doch noch ein paar Gassen etwas ab vom Schuß zu durchstreifen. Wir schlendern durch Gassen voller griechischer Teenager - oder ähnlich jung. Noch zweimal abbiegen - Geklimper folgend - landen wir in einer absolut genialen Piano-Bar. Echte griechische Livemusik: Klavier und Gesang von einer Solistin. Das Publikum ist etwas älter und scheinbar auch etwas betuchter. Nur vereinzelt verirrte Touristen. Die Wände sind voller Bilder von alten Griechen, Motive aus Film und Literatur .... Die Szenerie erinnert ein wenig an die "Zicke" in Düsseldorf. Wir sind begeistert. Schon lange nach ein Uhr warten wir noch ein Lied ab, klatschen leise und gehen.

Wir machen uns langsam auf den Heimweg. Schon an der Uferpromenade ist in der Cocktailbar "My Place" noch allerhand los. Internationales Publikum. Wir trinken noch einen Cocktail - trinkbar - aber kein Hit.

Durch fast menschenleere Straßen - die meisten Schuppen sind längst geschlossen - laufen wir zum Hotel und freuen uns auf unser Bett und daß wir es doch endlich mal ins Nachtleben geschafft haben.


zum nächsten Tag
zurück zur Übersicht